Wie bekomme ich von meinem Chef ein Sabbatjahr, dass ich mir auch finanziell leisten kann?
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Das Sabbatical wird immer beliebter bei den Hamburgern

Das Sabbatical erfreut sich immer größerer Beliebtheit- auch in Hamburg. Immer mehr Firmen wie ECE, Otto oder der Hochbahn bieten mittlerweile diese Option an.

In Hamburg blickt Manuela Winter (31) öfter auf ihr Handy, denn dort hat Sie ihre schönste Erinnerung gespeichert. Sie hat kein Souvenir aus dem Sabbatical aus Hawaii mitgenommen sondern nur dieses eine Foto. Mehr braucht Ulrike auch nicht um sich an die schönste Zeit ihres Lebens zu erinnern. Wieder die Sonne auf der Haut zu fühlen, den knirschenden Sand unter den Zehen zu fühlen. Beim Anblick dieses Fotos fühlt sie wieder die Freiheit, die Unbeschwertheit und Leichtigkeit. Keine Zeitvorgaben, Leistungsdruck und stundenlanges Sitzen hinter dem Computer.

Die Auszeit

Es ist nun fast ein Jahr her, dass sich Manuela Winter eine Auszeit aus ihrem Job genommen hat und eine  viermonatige Weltreise gemacht hat. Es sind Erinnerungen zurückgeblieben. Diese Erinnerungen tragen Sie noch heute durch den Tag und die Woche.

Von ihrer Weltreise konnte sie neue Impulse für Ihren Job mitbringen. „Nach einer Auszeit betrachtet man vieles aus einer anderen Perspektive. Wenn man so viel Neues gesehen und erlebt hat prägt das einen“, teilt Manuela Winter mit, die in einem Personalbüro für viele Mitarbeiter verantwortlich ist. Man beachtet nun Dinge, die einem vorher noch nicht aufgefallen sind und ist gelassener, dankbarer und offener.

„Ich bin viel gelassener geworden und ärgere mich viel weniger über Kleinigkeiten. Vor allem aber bin ich jeden Tag glücklich und dankbar weil es uns so gut geht. Das Vergessen viele.“ Was sich nach einer Floskel anhört meint Manuela Winter aber auch so. Das Sabbatical prägt und verändert einen. Sie bereut diese Entscheidung nicht.

Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich eine Auszeit auf Zeit. Einer Umfrage zufolge würden gerne 38 Prozent der deutschen eine Auszeit nehmen um sich einfach mal von ihrem Job zu erholen. Bei Managern sind es sogar noch viel mehr. Rund 69 Prozent aller Manager würden sich gerne einmal aus ihrem Job ausklinken.

Egal bei welcher Firma man nun angestellt ist. Die Tendenzen für ein Sabbatical sind bei den Hamburger Unternehmen steigend. Die Zahl wächst Jahr für Jahr. Aktuell liegt sie aber nur bei ein oder zwei Prozent aller Arbeitnehmer.

Bewusst leben

Ein großes Hamburger Versandhaus zum Beispiel kann diesen Trend bestätigen. Die Zahl der Mitarbeiter, die sich in den letzten drei Jahren ein Sabbatical genommen haben hat sich verdoppelt. Bei anderen Unternehmen sieht die Entwicklung ähnlich aus. Viele Arbeitnehmer haben heute eine andere Einstellung bekommen. Sabbaticals werden heute normaler und bieten eine gute Möglichkeit, das Leben bewusster zu leben.

Auch Elke Weindorf (41) hat sich für ein Sabbatical entschieden. Der Hauptgrund war dass sie sich so besser um ihre Tochter kümmern konnte. „Ich wollte in der Zeit ihrer Einschulung einfach mehr für sie da sein. Dies wäre mir während meiner Berufstätigkeit nicht gelungen“. Sie ließ sich 3 Monate freistellen und konnte so bei ihrer Tochter während dieser herausfordernden Lebensphase sein, Hausaufgaben machen und Pausenbrote schmieren.

Interessant ist, dass auch Sie das gleiche wie die Weltreisende Manuela Winter sagt. „Ich habe viele neue Impulse bekommen und kann nach dieser Auszeit meinen Job mit ganz andern Augen betrachten. Ich bin viel motivierter und sehe viele Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel“.

Viele Firmen- und Personalchefs können diese Erfahrungen nur bestätigen. Mitarbeiter können durch die längere Auszeit ihre Energiereserven wieder neu aufladen und sich physisch und auch psychisch stärken. Es sind nicht nur die Anzahl an Sabbatical-Nutzern in viele Firmen gestiegen sondern auch die durchschnittliche Dauer. In viele Firmen, die diese Option anbieten hat sich diese ebenfalls erhöht. Oft nehmen sich aber eher die 40- Jährigen eine Auszeit und nicht, wie so oft angenommen, die jüngeren Kollegen.

Urlaub

Für ihr Sabbatical hat Manuela Winter alle Modelle in Anspruch genommen, die ihre Firma bieten konnte. Sie nahm ihren kompletten Urlaub, hat sich ihre Prämie in Freizeit umwandeln lassen und hat ihr Arbeitskonto belastet. Dass sie nun Minusstunden auf ihrem Arbeitskonto hat stört sie weniger. Noch heute träumt sie von ihrer Reise und plant schon die nächste.